Petition für eine bessere Kombination Velo Zug

13 Organisationen wehren sich gegen die Velo Reservationspflicht der SBB. Ab dem 21. März 2021 wird die SBB in allen Intercity-Zügen am Wochenende eine Reservationspflicht für den Veloselbstverlad einführen. Damit wird die Velomitnahme teurer und komplizierter. Die SBB verspricht zwar für die ferne Zukunft, in den IC Zügen mehr Platz zu schaffen, das Ticketing zu vereinfachen und die Reservationsgebühr zu kompensieren. Das wird begrüsst. Doch die heute von der SBB kommunizierten Schritte gehen in die falsche Richtung.

Die SBB soll dafür sorgen, dass auf den beliebten Stecken des Freizeitverkehrs an den Wochenenden mit geeignetem Rollmaterial und Entlastungszügen genügend Platz für dieVelomitnahme geschaffen wird. Der vergangene Sommer hat gezeigt: Immer mehr Menschen unternehmen Ausflüge in der Schweiz mit dem Velo oder Mountainbike. Die Kombination von Velo und Zug ist umwelt- und klimapolitisch erwünscht und vom Parlament gefordert.

Den nötigen Platz schaffen
Anstatt die Kapazitäten auszubauen will die SBB die Nachfrage mit einer Reservationspflicht drosseln. «Wir begrüssen die Bemühungen der SBB. Doch die heute kommunizierten Massnahmen sind für die Velofahrerinnen und Velofahrer ein Rückschritt», sagt Matthias Aebischer, Präsident von Pro Velo Schweiz. «Die Velomitnahme wird dadurch teurer und komplizierter».
Anders Gautschi, Geschäftsführer des VCS Verkehrs-Clubsder Schweiz, ist überzeugt: «Wenn der öffentliche Verkehr im Freizeitverkehr eine attraktive Option bleiben will, dann muss die SBB den nötigen Platz für die Mitnahme von Velosschaffen».

Die Forderungen der Petition
Der VCS, Pro Velo und 11 weitere Organisationen wenden sich deshalb mit einer Petition an die SBB und den Bundesrat als Eigner. Sie fordern:

  • Die SBB soll mehr Platz schaffen für die Mitnahme von Velos, Kinderwagen, Sportgeräten und Gepäckstücken, z.B. durch Multifunktionsabteile oder durch den Einsatz von Entlastungszügen oder Gepäckwagen zu Spitzenzeiten.
  • Die Reservationspflicht in IC-Zügen ist aufzuheben.
  • Bessere Kundeninformation auf dem Perron und ein einfacheres Ticketing.
  • Die Bedürfnisse der Velofahrenden sollen bei der SBB stärker miteinbezogen werden: sowohl bei der Beschaffung von neuen Zügen als auch bei der Gestaltung des Betriebs.

In der Zwischenzeit muss eine allfällige Reservationspflicht:

  • Für die Kundinnen und Kunden insgesamt kostenneutral sein. (Z.B. durch die Senkung der Preise für die Velobillette).
  • Einen sicheren Platz für das Velo garantieren.
  • Einfach und flexibel handhabbar sein: Nur ein Ticket, welches alle nötigen Reservationen beinhaltet.
  • Auf diejenigen IC-Strecken beschränkt sein, auf denen (örtlich, zeitlich) erwiesenermassen Engpässe bestehen.

Die Petition kann ab sofort unterzeichnet werden auf act.campax.org/p/velopetition.

Medienmitteilung

Auskunft 
Nationalrat Matthias Aebischer, Präsident Pro Velo Schweiz, Tel. 079 607 17 30
Anders Gautschi, Geschäftsführer VCS Schweiz, Tel. 079 960 11 71